Spritzen und Spiegelungen gegen Knieschmerzen häufig wirkungslos

16.11.2014

Spritzen und Spiegelungen bei Kniearthrose sind häufig wirkungslos. Dies belegt eine Studie der Bertelsmann-Stiftung. Danach zeigen gängige Therapiemaßnahmen wie Gelenkspiegelungen, Hyaluron- und Kortikoid-Injektionen bei Kniearthrose nur einen sehr begrenzten Nutzen. Die mit den Eingriffen verbunden Risiken seien zudem unzureichend erforscht.

Arthrose ist die weltweit am meisten verbreitete Gelenkerkrankung. In Deutschland sind etwa jeder dritte Mann und jede zweite Frau über 60 Jahre betroffen, häufig leiden sie an Kniegelenks-Arthrose. Aber auch Hand- und Hüftgelenke sind nicht selten befallen. Mit zunehmendem Alter verschlimmern sich die Beschwerden: Anhaltende Schmerzen nehmen zu und die Bewegungsfähigkeit ist deutlich eingeschränkt. Gelenkspiegelungen, Hyaluron- und Kortikoid-Injektionen kommen in Deutschland in der Behandlung häufig zum Einsatz. Aber auch der Gelenkersatz ist weit verbreitet. Deutschland liegt hier zum Beispiel bei Operationen am Kniegelenk international mit an der Spitze.

Hyaluron- und Kortikoid-Injektionen: Wenig Wirkung
Nun hat die Untersuchung des Harding Zentrum für Risikokompetenz am Max-Planck-Institut in Berlin, die im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung erfolgte, gezeigt, dass oftmals Spritzen und Spiegelungen auf längere Sicht bei Arthrosen wirkungslos sind. Nach Einschätzung der Experten sind insbesondere Hyaluron-Injektionen kritisch zu bewerten. Auch wenn die Behandlung zu kurzfristiger Schmerzlinderung und mehr Beweglichkeit führe, so seien die Besserungen nach wenigen Monaten oft nicht mehr nachweisbar. Auch Kortikoid-Injektionen, bei denen Steroide direkt in das betroffene Gelenk gespritzt werden, seien keine Alternative: Sie können Schmerzen nur kurzfristig lindern. Diese Injektionen rufen auch nicht selten Nebenwirkungen wie gerötete Haut, Schwellungen und auch Gelenkentzündungen hervor.

Gelenkspiegelung: Auch nicht wirksam
Viele Patienten verbinden mit Gelenkspiegelungen (arthroskopischen Eingriffen) die Hoffnung, einen Gelenkersatz vermeiden zu können und die Schmerzen zu reduzieren. Nach den Auswertungen der Untersuchung scheint das aber nicht der Fall zu sein. Gelenkspiegelungen sind laut Studienergebnis nicht besser als Injektionen: Viele Patienten können nach der Operation im Vergleich zu Nicht-Operierten weder besser gehen, noch haben ihre Schmerzen nachgelassen.

Konservative Therapie: An erster Stelle
Zunächst sollten alle konservativen Maßnahmen ausgeschöpft werden, die mehr Eigenverantwortung des Patienten erfordern. Dazu zählen Gewichtsreduktion, gelenkschonende Aktivitäten, Physio-, Ergo- und physikalische Therapie. Richtig eingesetzt, helfen sie oft nachhaltiger, so das Team des Harding Zentrums und der Bertelsmann-Stiftung.

Quelle:
http://www.hevert.com/market-de/arzt/de/meine_praxis/medizin_aktuell/artikel/spritzen-und-spiegelungen-gegen-knieschmerzen-haeufig-wirkungslos
https://knieoperation.faktencheck-gesundheit.de/tipps-fuer-patienten/faktenboxen-nutzen-und-risiken/

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Was aber können Sie noch bei Schmerzen machen?

Die vorstehend genannten konservativen Maßnahmen sind sehr sinnvoll, benötigen aber ihre Zeit um eine Besserung zu erreichen. Was können Sie also tun um Schmerzlinderung schneller zu erzielen? Zu den schon lange bekannten Therapien gehört z.B. die Neuraltherapie. Hier wird mit schmerzstillenden Medikamenten wie zum Beispiel Procain und verschiedenen homöopatischen Produkten subcutan gearbeitet; also nicht direkt im Gelenk. Ebenso können bei Muskel- und Gelenkbeschwerden, nicht nur am Knie, medi.-Tapes und auch Infrarottiefenwärme anwendbare Therapien darstellen. Eine Kombination der Therapien ist natürlich ebenfalls möglich und kann wirkverstärkend sein. Die vielfältigen positiven Rückmeldungen meiner Patienten zeigen, das es Hilfe geben kann. Ich berate Sie gerne, vereinbaren Sie doch einfach einen Termin für ein erstes Gespräch.