Info Chelattherapie

Was ist die Chelat-Therapie im Detail und was kann sie bewirken?

Grundsätzliche sehe ich für die Chelat-Therapie zwei Hauptindikationen. Das ist zum einen die Schwermetallausleitung für sich alleine; zum Beispiel auch bei Amalgamsanierung der Zähne. Und zum anderen die Verbesserung von Durchblutungsstörungen. Weitere mögliche Indikationen werden in der nachstehenden Therapieinformation aber auch noch genannt.

Diese Therapie ist ein seit rund 50 Jahren bekanntes ambulantes Heilverfahren zur renalen Ausleitung, welches auch international angewendet wird. Und das bisher ohne nennenswerte Komplikationen. Hierbei wird eine speziell zusammengestellte Infusionslösung (nach Protokoll des IBCMT) aus dem Komplexbildner Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA), verschiedene Vitamine und Mineralien intravenös infundiert. Zusätzlich kann eine Kapsel DMSA*/DMPS* oral zur Quecksilberbindung und unmittelbar vor der Chelatinfusion eine Injektion Glutathion als Fänger der freien Radikale in den Zugang verabreicht.
Während nun die Lösung mit dem sogenannten Chelatbildner EDTA kontinuierlich durch die Blutgefäße zirkuliert, werden freie Metallionen zusammen mit anderen freien Bestandteilen welche Plaques auslösen können, in Abhängigkeit ihrer Bindungsaffinität gebunden und dabei chemisch in eine heterocyclische Ringstruktur eingeschlossen. Dadurch können die sonst nicht oder nur schlecht ausscheidbaren Stoffe zusammen mit der EDTA-Lösung doch (besser) über
die Nieren ausgeschieden werden. Die EDTA-Chelat-Therapie kann so den Körper von diversen toxischen Metallen, welche mit der Atemluft, der Nahrung oder dem Trinkwasser, dem (giftigen)  Zigarettenrauch, durch Kosmetika, bestimmten Zahnmetallen (besonders Amalgam, Palladium) aufgenommen wurden/werden und vielen weiteren Umweltgiften die auf verschiedene Wege in den Körper gelangen befreien; also quasi entgiften. Dies umso mehr im Fall der fehlenden oder defekten Entgiftungsenzyme. Durch das Ausscheiden der metallischen Katalysatoren verringert sich der Angriff der freien Radikale auf unsere Zellen. Zellmembranschädigung und Zellveränderungen können sich deutlich verringern.  Die Arteriosklerose kann gestoppt oder verlangsamt werden, die schädlichen Plaques können abgebaut und die Elastizität der Arterien verbessert werden. Eine eventuell Kalziumüberladung der Zelle kann abgebaut werden und unser Blut kann wieder besser fließen.

*DMSA und DMPS sind verschreibungspflichtige Wirkstoffe. Der behandelnde Zahnarzt kann diese problemlos auf (Privat-) Rezept verordnen.

Gefäßdarstellung, Chelattherapie
Bild: schematische Darstellung der Arteriosklerose

Schaffen wir es den Gefäßdurchmesser um nur 19% zu erweitern, bewirkt allein das nach dem Hagen-Poiseuille-Gesetz eine Verdopplung der Durchblutung! Aber auch geringere Werte führen in aller Regel zu Verbesserungen der Beschwerden des Patienten. In einem Gefäßbereich mit arteriosklerotischen Plaques wird die Verdoppelung der Durchblutung schon erreicht, wenn der Durchmesser, also das freie Lumen, sich nur um 10% erhöht.

Leidet der Patient unter Arteriosklerose sind grundsätzlich alle Blutgefäße betroffen (gefährdet). Sehr viele unserer insgesamt kilometerlangen Blutgefäße sind mikroskopisch klein. Das führt dazu, dass eine Angiographie hier Schäden und leider auch Verbesserungen nicht messtechnisch erfassen kann.

Das ist eben auch der Grund dafür, dass Patienten nach der (erfolgreichen) Chelat-Anwendung trotz ihres besseren Befindens gelegentlich keine positiven Befunde bei einer angiographischen Kontrolle vorweisen können. Die klassische Angiographie ist zur Erfassung der sogenannten Mikrozirkulation nicht geeignet. Ein Abbau der großen Plaques in den großen Gefäßen dauert natürlich länger als in den kleinen und kleinsten Gefäßen. Dies ist aber dann auch nachweisbar in der Angiographie.

Wie kann eine Arterienverkalkung entstehen?

Zu den größten Risikofaktoren für die Entstehung von Arterienverkalkung beziehungsweise Arteriosklerose zählen: Rauchen, Bluthochdruck, hohe Blutfettwerte, Stress sowie Fehlernährung und Bewegungsmangel; also die persönlichen Lebensgewohnheiten. Aber auch Diabetes mellitus und die Belastung mit diversen Umweltgiften und Schwermetallen können sich hier negativ auswirken. Trotzdem gibt es Menschen, die keine der aufgeführten Risikofaktoren aufweisen können, sehr gesundheitsbewusst leben und doch eine ausgeprägte Arteriosklerose entwickeln. Bei diesen Personen kann z. B. eine Fettstoffwechselstörung vom Fredrickson-Typ IIa vorliegen (hohe Cholesterinwerte bei normalen Triglyceriden). Diese Krankheit (LDL-Rezeptor-Defekt genannt) ist zudem erblich bedingt und führt zu einem doch erkennbar höheren Risiko, eine degenerative Gefäßerkrankung zu entwickeln wie zum Beispiel eine schwerwiegende koronare Herzerkrankung.


Wie entstehen die sogenannten Plaques und was kann die Folge sein?
(Plaques=arteriosklerotische Ablagerungen)

Außer genetischen Defekten im Fettstoffwechsel können auch noch die Entgiftungsenzyme, dies sind z. B. SOD1, SOD2, M1, P1, T1, GST und andere, fehlen oder zumindest defekt angelegt sein. Das führt dann eventuell zur vermehrten Anhäufung von Metallen und Toxinen im Organismus. Freie Radikale entstehen so durch verschiedene Stoffwechselprozesse mit molekularem Sauerstoff im Übermaß, der sog. oxidative Stress. Diese freien Radikale verursachen unter anderem Zellmembranschädigungen, auch und gerade besonders an den Innenwänden der Arterien (Tunica Intima) und ermöglichen so den Einstrom von Kalzium in die Zellen. Dadurch entstehen minimale Verletzungen, durch die dann Cholesterin in die Arterienwände eindringen kann, dort oxidiert und den Anfang einer arteriosklerotischen Ablagerung bewirkt. Die Ausbildung der unerwünschten Plaques beginnt.

Durch diese Gefäßverengungen kommt es dann zu Durchblutungsstörungen. Organe und Gewebe können nicht mehr ausreichend mit dringend benötigtem Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden und die Stoffwechselprodukte können nicht mehr ausreichen abtransportiert werden. Die (Zell-)Entgiftung verlangsamt sich immer mehr, die Stoffwechselprozesse in dem betroffenen Gebiet brechen schließlich zusammen. Die Folge ist daraufhin ein partieller Zelltod.

Erst wenn Blutgefäße bereits zu 70% bis 90% verstopft sind (meist regional im Lumen eingeschränkt), entstehen für die Patienten die ersten selbst spürbaren Symptome einer arteriosklerotischen Gefäßerkrankung. Diese können sich äußern im bekannten Druckschmerz auf der Brust bei Angina pectoris, auch als ein Nachlassen der intellektuellen Leistung oder in Form von auftretendem Schwindel bei zentralen Durchblutungsstörungen. Sehr viele Patienten bemerken eine Verkürzung der schmerzfreien Gehstrecke und häufige Wadenkrämpfe bei peripheren Gefäßverschlüssen der Beine. Es drohen dann schwerste Komplikationen wie Schlaganfall, Herzinfarkt oder sogar Amputation von Gliedmaßen.

Eine Operation behandelt jeweils nur die Ausprägung der arteriosklerotischen Grunderkrankung. Es wird also lediglich am Symptom gearbeitet. Sicher, Operationen sind immer wieder auch notwendig und sogar manchmal lebensrettend. Es können sich jedoch bei frühzeitigem Beginn der Therapie Operationen verhindern oder zumindest zeitlich hinauszögern lassen.

Wer ist der typische Patient für eine solche Chelat-Therapie?

Typische Indikationen sind…

Durchblutungsstörungen, allgemeine Arteriosklerose, verschiedene degenerative Erkrankungen (auch Augen), diabetische Gefäßerkrankungen, Fibromyalgie, chronisches Müdigkeitssyndrom, Arthritis, Rheuma, Arthrosen, Sklerodermie, Schwermetallbelastung allgemein, Amalgambelastung speziell (Quecksilber), begleitend bei Zahnsanierungen, durchblutungsbedingte Erektionsstörungen, Umweltbelastungen, Neurodermitis, ADHS und Burnout-Syndrom bei Quecksilberbelastung, u.a.

Gibt es Kontraindikationen?
Für wen ist diese Therapie also eventuell nicht geeignet?

Ja, auch hier gibt es einige Patienten, bei denen die Therapie eventuell nicht angewendet werden darf, obwohl Sie von Ihrer Problemstellung her vielleicht indiziert wäre. Dies wären zum Beispiel Personen mit…

Nieren- und Leberinsuffizienz (schwere Form), dekompensierter Herzinsuffizienz, schweren Herzrhythmusstörungen (Lown IV), ausgedehntem Aneurysma, bestehender Schwangerschaft, einer bestehenden oder durchmachten Lungentuberkulose, bekannte Allergien auf einen Inhaltsstoff.

Jedoch kann unter bestimmten Umständen und genauer Berücksichtigung von Nutzen und Risiko in manchen Fällen trotzdem therapiert werden.

Welche Therapievoraussetzungen gibt es?

Nach sicherstellen der grundsätzlichen Therapiefähigkeit (vorstehende Kontraindikationen?), einer üblichen ausführlichen Anamnese und der Durchführung von durch das IBCMT-Protokoll vorgeschriebenen Untersuchungen und Labortests kann eine EDTA-Chelat-Behandlung begonnen werden. Im Übrigen ist die Chelat-Therapie auch anwendbar, wenn der Patient antikoaguliert ist oder Antihypertonika einnimmt. Es ergibt sich sogar manchmal hier die Möglichkeit einer Reduzierung dieser Medikamente nach einer Chelat-Therapie.

Im Vorfeld müssen folgende Laboruntersuchungen erstellt werden:

-          Vollblutmineralanalyse (nötig)
-          Großes Blutbild (empfohlen)
-          Nierenwert Cystatin-C (nötig)
-          Nierenwerte Harnsäure, Harnstoff (empfohlen)
-          Leberwerte (empfohlen)
-          Lipase (empfohlen)

Diese Laborwerte können vom Hausarzt des Patienten erstellt werden und zum Vorgespräch mitgebracht werden, wenn sie nicht älter als drei Wochen sind. Alle Parameter können auch in meiner Praxis (Privatleistung) abgenommen werden. Fallen bei den Analysen pathologische Werte auf, muss hier gegebenenfalls erst ein Mangel oder ähnliches therapiert werden. So können Mineralstoffinfusionen vorab gegeben werden oder die Nierenleistung mit Natriumhydrogencarbonatinfusionen verbessert werden wenn z.B. Cystatin-C grenzwertig ist.

Ist jedoch alles ohne relevanten Befund, so kann mit einem Provokationstest begonnen und somit die Ausscheidungsfähigkeit der Nieren und die Belastungsarten geprüft werden.

Wie kann die Therapie noch verwendet werden?
Wer könnte noch profitieren?

Nicht nur zur Ausleitung bekannter Schwermetallbelastungen oder bereits bestehender Durchblutungsstörungen ist die Chelat-Therapie geeignet.

Insbesondere zur Vorbeugung bei Risikogruppen, wie zum Beispiel den Diabetikern, kann eine Anwendung von Vorteil sein. Auch Patienten mit (gerade erfolgten) operativen Eingriffen, hier insbesondere Bypassoperationen, können profitieren, in dem einem erneuten Verschluss der Bypässe oder anderer Gefäße vorgebeugt wird.

Erinnern wir uns an die vorstehende Aussage „Erst wenn Blutgefäße bereits zu 70% bis 90% verstopft sind…“, wird Bewusst, das schon viel früher eine Einschränkung entsteht. Wird hier frühzeitig therapiert, so muss es erst gar nicht zu den teilweise schweren Beeinträchtigungen und Erkrankungen kommen.

Sind Nebenwirkungen zu erwarten?

Bekannt sind einzeln oder in Kombination Frösteln, auch 6 bis 8 Stunden nach der Infusion,  Brennen/Hitzegefühl an der Infusionsstelle bis in den Oberarm, Schwindel, Kribbeln, Glieder-/Rückenschmerzen, Müdigkeit/Abgeschlagenheit und ein vorübergehender Temperaturanstieg oder leichter Kopfdruck beziehungsweise mittlerer Kopfschmerz. Bedingt durch etwas vermehrten Harndrang kann es zu mehr Durst kommen. Diese Symptome sind insoweit unbedenklich, als das sie regelmäßig unter der Therapie bereits wieder abklingen. Allgemein treten Nebenwirkungen jedoch eher wenig auf. Gefährliche Komplikationen bis hin zum Nierenversagen oder Schock können auftreten, wenn die Infusion mit zu hoher Geschwindigkeit, also entgegen dem IBCMT-Protokoll läuft. Da in meiner Praxis exakt einstellbare Infusionspumpen Verwendung finden, sind diese Komplikationsgründe ausgeschlossen.

Sicherheit und Qualität:

Ein Verwenden von Produkten ausschließlich in pharmazeutischer Qualität und von ausgesuchten Lieferanten/Herstellern, stellt die Qualität der Therapie sicher. Eine Ausbildung und Prüfung durch die DACT e.V.  sowie die ausnahmslose Arbeit nach dem internationalen IBCMT-Protokoll garantiert die Sicherheit der Therapieabläufe ebenso, wie die professionelle und moderne Ausstattung meiner Praxis.


Wenn Sie noch Fragen haben, so wenden Sie sich bitte an die Praxis. Sofern Sie frei im Internet recherchieren, beachten Sie bitte, dass viele Seiten keinen oder nur einen geringen fachlichen Hintergrund haben und somit nicht unbedingt seriösen Inhalt darstellen. Außerdem werden oft veraltete Informationen nicht überarbeitet und somit sachlich mittlerweile falsche Angaben veröffentlicht.


Aufgrund der deutschen Rechtsprechung weise ich darauf hin, dass die auf dieser Internetpräsentation beschriebenen Therapie-
und Diagnoseverfahren teilweise auch von Fachleuten völlig unterschiedlich bewertet werden. Die abgedruckten Inhalte
geben die Meinung und Erfahrungen einzelner Patienten und Therapeuten wieder. Die Darstellungen stehen eventuell im 
Widerspruch zum schulmedizinischen Wissensstand oder werden zumindest kontrovers diskutiert
und sollen und dürfen somit nicht als Heilversprechen gewertet werden.
Ebenso rate ich von jeglicher Selbstbehandlung oder Selbstmedikation ab. 
Ziehen Sie immer einen geeigneten Behandler zu Rate.