Niedrige Vitamin D-Spiegel verkürzen die Lebenserwartung

24.01.2015

Ältere Menschen, die über einen längeren Zeitraum einen niedrigen Vitamin D-Spiegel aufweisen, sterben früher als
Menschen mit höheren Vitamin D-Werten. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler des Krebsforschungszentrums
in Heidelberg. Die Ursachen dafür müssen noch geklärt werden, ebenso wie die Frage, ob eine Supplementierung helfen
kann.

Die Forscher aus Heidelberg gingen dem Zusammenhang zwischen Vitamin D-Spiegeln und Mortalität nach, indem
sie sieben Kohorten- und eine Fall-Kontroll-Studie aus den USA und Europa auswerteten, für die Vitamin D-Messwerte
(25-Hydroxy-colecalciferol) und Sterbedaten der einzelnen Teilnehmer vorlagen. Sie analysierten die Daten von 57.000
Studienteilnehmern im Alter von 50 bis 79 Jahren. Die Probanden wurden jeweils über einen Zeitraum von vier bis 16 Jahren
beobachtet. Zu Studienbeginn zeigten sich zwar keine Unterschiede bei den durchschnittlich gemessenen Vitamin D-Werten in
Bezug auf das Alter, dafür wiesen aber Frauen niedrigere Vitamin D-Spiegel auf als Männer. Außerdem stiegen mit zunehmendem
Bildungsgrad und Aktivitätslevel die Vitamin D-Spiegel und fielen bei Übergewichtigen und Rauchern niedriger aus.

Niedrigere Vitamin D-Werte – früherer Tod
In Bezug auf die Todesfälle zeigte sich eine deutliche Abhängigkeit zwischen Vitamin D-Werten und Sterberate. Von den 7.000
Teilnehmern, die während der Studien starben, traf es vor allen jene, die zu Beginn der Untersuchungen niedrige Vitamin
D-Werte hatten. Sie hatten ein um 57 % höheres Sterberisiko als die Teilnehmer mit den höchsten Vitamin D-Spiegeln.

Auswirkungen auf das kardiovaskuläre Sterberisiko
Bei den Probanden mit einer kardiovaskulären Erkrankung zu Studienbeginn war die kardiovaskuläre Sterberate bei den
niedrigsten Vitamin-D-Spiegeln ebenfall stark erhöht: in diesem Fall um 65 %. Wenn zu Studienbeginn keine kardiovaskuläre
Erkrankung vorlag, so war die kardiovaskuläre Sterberate bei geringen Vitamin D-Werten immerhin noch um 41 % erhöht.
Tumorerkrankte hatten bei niedrigen Vitamin D-Werten ein um 70 % erhöhtes Sterberisiko. Allerdings konnte kein
Zusammenhang zwischen Vitamin D-Spiegeln und der Krebssterblichkeit nachgewiesen werden,  wenn kein Tumor in der
Vorgeschichte bekannt war.

Vitamin D als Gesundheitsmarker?
Der Körper kann Vitamin D selbst bilden, benötigt dafür jedoch die UV-Strahlung aus dem Sonnenlicht. Aber gerade ältere
Menschen bewegen sich wenig im Freien. So mutmaßen die Studienautoren, dass Vitamin D unter anderem auch ein Marker
für einen schlechten Gesundheitszustand sein könnte. Die positiven Effekte von zusätzlichem Vitamin D auf die Gesundheit
werden nun in weiteren Studien untersucht.

Quelle:
Schöttker B et al.: Vitamin D and mortality: meta-analysis of individual participant data from a large consortium of cohort
studies from Europe and the United States BMJ 2014; 348 doi: http://dx.doi.org/10.1136/bmj.g3656 (Published 17 June 2014)
Cite this as: BMJ 2014;348:g3656
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Was sollten Sie beachten und was kann ich Ihnen anbieten?

Auch wenn der Körper generell Vitamin-D durch Sonnenlicht (UV) selber herstellen kann, reicht dies in unseren Breiten
im Regelfall nicht aus. Wir befinden uns im Gegensatz zu unseren Vorfahren zu oft in geschlossenen Räumen/Gebäuden und
bedecken unseren Körper in der überwiegenden Zeit auch noch durch Kleidung. In der kurzen Zeit, in der es zu vermehrter
Sonnenstrahlung mit höherer Intensität kommt, benutzen wir im Normalfall auch Sonnencreme; dies natürlich aus gutem Grund.
Allein diese Faktoren sorgen aber schon dafür, das der überwiegende Teil der Bevölkerung einen zu geringen Vitamin-D-Spiegel hat.

In meiner Praxis führe ich umfangreiche Laborleistungen durch. Auch hierbei konnte ich feststellen, das in der Mehrzahl der
Untersuchungen ein Mangel bestand.

Vitamin-D ist für den Körper sehr wichtig. Es wird an vielen Stellen und bei ebenso vielen Prozessen vom Körper benötigt.

Eine Zufuhr ist auf verschiedenen Wegen möglich. Jedoch sollte keine Selbsttherapie ohne vorherige Untersuchung und Beratung
erfolgen. Der Aufwand für eine Untersuchung und die Therapie selber ist in den meisten Fällen gering.
Gerne berate ich Sie bei diesem Thema zu Mangelerscheinungen, möglichen Erkrankungen, Untersuchung und Therapie.